Bundesrat Philipp Etter (1891–1977)
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Während seiner 25jährigen Amtszeit von 1934 bis 1959 initiierte Philipp Etter die Kulturstiftung Pro Helvetia, setzte sich für Rätoromanisch als vierte Landessprache ein, stützte den Ausbau der ETH und legte wichtige Grundsteine für die Einführung der Sozialwerke AHV und IV. Haften geblieben ist aber auch das umstrittene Bild eines autoritären, katholischkonservativen Staatsmanns in den 1930erJahren und der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Urteile über Etter bewegten sich bis anhin von «Pseudo-Mussolini» über «uneingestandener Antisemit», «Freisinnigen- und Sozialistenfresser» bis hin zum «patriotischen Unschweizer». Philipp Etters privater Nachlass, bis 2014 unter Verschluss, hat bisher unbekannte Seiten dieser Persönlichkeit ans Licht gebracht. Der Historiker Thomas Zaugg hat die Briefe, persönlichen Aufzeichnungen und Erinnerungsschriften ausgewertet. Er verortet Etter in seiner Zeit und seinem Milieu – unvoreingenommen und differenziert. Kabinettausstellung im Sozialarchiv Zug (17. Februar bis 23. April 2020)

Details

Abbildungen: 65
Seitenanzahl: 768
Format 22.5 x 16 cm
Buch, Gebunden
ISBN: 978-3-03810-437-7
Erscheinungsdatum 26.02.2020

«Die Arbeit von Zaugg ist sehr quellennah und materialreich. Sie liest sich flüssig, auch wenn sie nicht frei ist von Wiederholungen. Die Idee, jedem Kapitel eine Zusammenfassung voranzustellen, führte zu Redundanzen. Durch die gründliche Ausleuchtung von strittigen Punkten blieben unvermeidlich einige Fragen offen, so wird etwa über das Verhältnis Etters zum liberalen Katholizismus (zu dem sich immerhin eine starke Minderheit der Katholiken bekannte) oder zum Protestantismus nichts ausgesagt. Die Etter-Forschung hat da noch einiges zu leisten. Im Gesamten ist die Arbeit ein grosser Wurf, der das schiefe Bild Etters deutlich korrigiert und eine neue Historikergeneration ohne «68er-Brille» – wie sie Rolf App im St.Galler Tagblatt nannte – ankündigt.» Marco Jorio, SZRKG 114 (2020)

«Mit seinen Erkenntnissen aus dem intensiven Quellenstudium widerspricht Zaugg bisherigen Urteilen, die sich sogar auf Falschzitate abstützen. Zaugg weist zurückhaltend auf Fehler in der Forschungsliteratur hin. Trotzdem fällt der Abschied von liebgewonnenen Ansichten manchen Fachleuten offensichtlich schwer. Wer die erste ernstzunehmende Etter-Biografie eine Verteidigung nennt, gehört entweder nicht zu ihren Lesern oder verfolgt die durchsichtige Taktik, dem Gegner unhaltbare Aussagen zu unterstellen.» Carl Bossard, Journal 21, 6.4.2021

«Der Historiker Thomas Zaugg hatte Einblick in den privaten Nachlass von Bundesrat Philipp Etter und bringt nuanciert Korrekturen am bisherigen Erinnerungsbild des Einsiedler Stiftsschülers und nachmaligen langjährigen Bundesrats an.» Bruder Gerold Zenoni, SALVE, Nr. 3, 2020

«Der Autor erhielt den Auftrag, den Privatnachlass Etters im Staatsarchiv Zug zu erschliessen. Damit hatte er Zugang zu bisher unzugänglichem Material, das frühere Autoren, die sich Bundesrat Etter widmeten, nicht hatten. Das ermöglicht ihm auch, neue und andere Akzente zu setzen in der Beurteilung Etters als Bundesrat. (…) Der Autor besitzt eine ausserordentliche Fähigkeit, sich in den katholisch-konservativ geprägten Mann, Redaktor, Juristen, Zuger Kantons-, Regierungs- und Ständerat, Vater von zehn Kindern und dann in den Bundesrat hineinzudenken, ohne damit unkritisch oder einseitig zu werden.» P. Lukas Schenker, Mariastein, Nov./Dez. 2020

«Die Biografie von Thomas Zaugg stellt vieles von dem, was Etter nachgesagt wird, in ein neues Licht.» Schweizer Monat, Juli/August 2020

«Man taucht ab in die Schweizer Geschichte, und zwar in jene Jahre, als die Schweiz bedroht und verunsichert war. Für Geschichtsinteressierte ein Muss!» Trudi von Fellenberg, Swissair News, 2020/2

«Liest man Zauggs Etter-Biografie [...], so gewinnt man einen lebhaften Eindruck dieser von lebensbedrohender Orientierungslosigkeit geprägten Zeit.» Rolf App, Aargauer-Zeitung, 2.5.2020

«In einer soeben erschienenen, sehr lesenswerten politischen Biografie beschreibt Thomas Zaugg ihn [Bundesrat Philipp Etter] zurückhaltend, in der Zustimmung ebenso wie in der Kritik seiner Politik.» Gerhard Pfister, Tages-Anzeiger, 27.4.2020

«Zaugg gelingt es, ein vielschichtiges Bild jenseits aller Schwarz-Weißmalerei von Bundesrat Etter zu zeichnen. Dieser wird vorgestellt als ein Mann, der durchaus bereit war, sich auf wandelnde Zeitverhältnisse einzustellen und immer wieder zu vermitteln. […] Zauggs Biographie Etters vermittelt ein lebendiges Bild der politischen Kultur der Schweiz im Wandel vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in etwa 1960.» Michael Kitzing, IFB 28 (2020), 2[03]

«Aufgrund einer reichhaltigen Korrespondenz und einiger Memoirenfragmente kann Zaugg unbekannte, wenig beachtete Seiten des Zuger Katholisch-Konservativen Etter aufzeigen. Dabei bringt er auch Retuschen an bisherigen Einschätzungen an.» Georg Kreis, Neue Zürcher Zeitung, 27.3.2020

«Als erster Historiker hat Thomas Zaugg den Nachlass Etters im Zuger Staatsarchiv ausgewertet; aus seiner Doktorarbeit ist das Buch entstanden, in dem er die Politik und das Denken des Katholisch-Konservativen ausleuchtet, der als Patron der geistigen Landesverteidigung in die Geschichte eingegangen ist.» NZZ Geschichte, 26.3.2020

«‹Etternell› hat gerade seine erste wirklich fundierte Biografie bekommen. […] Er [der Autor] zeichnet ein breites Panorama der schwierigsten Jahre, welche die Schweiz je durchzustehen hatte.» Rolf App, Luzerner Zeitung, 14.3.2020

«Lange Zeit befand sich der Privatnachlass, also persönliche Briefe, Memoiren und Fotos, im Besitz der Familie Etter. Erst ab 2013, als der Nachlass in eine Schenkung an das Staatsarchiv Zug umgewandelt wurde, konnte der Historiker Thomas Zaugg das Bild des Zuger Politikers vervollständigen.» Patrick Harcuba, zentralplus.ch, 27.2.2020

«Sein [Etters] Privatnachlass befindet sich im Staatsarchiv Zug und wird nun erstmals öffentlich präsentiert. [...] Anlass für die Ausstellung ist die Publikation der Dissertation von Thomas Zaugg über Philipp Etter. Der Historiker beleuchtet in seiner politischen Biografie den Zuger Bundesrat.» Zuger Zeitung, 25.2.2020

«Seine lange Amtszeit hat ihm den Spitznamen Philipp Etternel eingebracht: der ewige Bundesrat. Der Katholik Etter ist bis heute umstritten. Ihm wird vorgeworfen, er sei deutschfreundlich gewesen und habe antisemitische Tendenzen gehabt. Der Historiker Thomas Zaugg in den vergangenen vier Jahren den privaten Nachlass von Philipp Etter aufgearbeitet.» Interview mit Thomas Zaugg, SRF1, 18.2.2020

Interview hören:

 

«Die Ausstellung im Staatsarchiv Zug basiert auf der Dissertation von Thomas Zaugg über Philipp Etter. Der Historiker [...] hat den privaten Nachlass Etters gesichtet und aufgearbeitet. Ein erheblicher Teil stammt dabei aus bisher unveröffentlichten Briefen und Notizen [...].» srf.ch, 17.2.2020

Bevorstehende Veranstaltungen

Autor/in

Thomas Zaugg (*1985) hat Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte in Zürich studiert. Verschiedene journalistische Arbeiten u. a. für das Magazin des Tages-Anzeigers und die Neue Zürcher Zeitung. Mit der Biografie über Philipp Etter legt er seine Dissertation vor.

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